Diese Frage haben sich aufgrund der Corona-Krise sicher schon sehr viele Leser gestellt. Nicht nur das, bei mir häufen sich nun auch die offiziellen Anfragen: Können wir bei nicht möglichem Urlaub das Mihlaer Bad für die Erholung einplanen? Wie ist das mit dem Zeltplatz? Öffnet der Kiosk?
Schwierige Fragen, auf die ich mit dem Verweis auf fehlende Regelungen bisher immer darauf hingewiesen habe, dass es noch keine Entscheidung über die Freibäder in Thüringen gibt. Zuletzt war vom Bund und den Landesregierungen festgelegt worden, dass solche Entscheidungen über die Landkreise zu regeln seien…
Wie ist die konkrete Situation in Mihla? Die Mitarbeiterinnen haben alle Vorbereitungen getroffen, dass unmittelbar mit dem Leerlaufen des Schwimmbeckens, dem dann folgenden Säubern und Desinfizieren des Beckens, der Wasserkanäle und der Schwallwasserbecken begonnen werden kann. Diese Tätigkeiten dauern etwa eine Woche. Dann könnte das Becken mit dem Quellwasser befüllt werden. Auch dies dauert zwischen 2 und 3 Wochen. Zum Abschluss muss dann die Umwälz –und Filtertechnik angeworfen werden. Funktioniert diese, könnte, bei entsprechender Erlaubnis das Mihlaer Bad frühestens um den 10. Juni öffnen. Im Gespräch ist Mitte Juni.
Am 10. Mai sah der Zustand des Schwimmerbeckens so aus. Altwasser und Überwinterungsmittel werden in wenigen Tagen bei Hitzeeinwirkung dafür sorgen, dass sich die Rückstände an den Edelstahlwänden ablagern. Dann wird das Säubern sehr schwer! Aber Säubern bedeutet Einlassen von frischem Wasser und dann umwälzen und Chemie. Kosten, die wegen des fehlenden Haushaltes des Amtes Creuzburg rechtlich als „freiwillige“ Aufgabe nicht ausgegeben werden dürften.
So verfahren übrigens auch die anderen großen Bäder, so in Mosbach, Eisenach, Tiefenort usw.
Um für diesen hoffentlich eintretenden Tag gut gerüstet zu sein, haben die im Schwimmbad angestellten Frauen als Experten mit Unterstützung verschiedener Verbände des Bäderwesens und der Wartungsfirma „Amigo Kaufmann“ und in Abstimmung mit anderen Freibädern gemeinsam mit mir einen „Pandemieplan“ ausgearbeitet. Dieser Plan sieht vor, unter welchen Bedingungen zum Schutz der Gäste und des Personals das Bad öffnen könnte, wenn denn eine entsprechende Entscheidung getroffen wird. Der Plan sieht z.B. eine Reglementierung der gleichzeitig im Schwimmerbecken befindlichen Gäste, der Gesamtanzahl der Badegäste im Freibadbereich, aber auch die Umsetzung der Hygienevorschriften und Schutzmaßnahmen bei der Kassierung, im Sanitärbereich und auf den Liegewiesen vor.
Dieser „Pandemieplan“ wurde der Beauftragten für das Amt Creuzburg, Frau Lippold übergeben, damit diese ihre Möglichkeiten nutzt, um im richtigen Moment die richtigen Argumente für das Mihlaer Bad zu haben. Dies könnte sehr wichtig werden, wenn, wie zuletzt festgelegt, die Freibäder tatsächlich im Juni öffnen könnten!
Das Schwimmbadpersonal hat auf meine Empfehlung hin alles getan, um rasch den Badebetrieb aufnehmen zu können. Hier werden die Umläufe gesäubert und desinfiziert.
Gerade der Ortsteilrat Mihla hatte die Verabschiedung des bereits seit März aufgestellten Haushaltes gefordert und darauf hingewiesen, bei finanziellen Engpässen mit Haushaltssperren zu reagieren und nach der Stadtratswahl einen Nachtrag ins Auge zu fassen. Diese Vorstellung wurde bisher nicht aufgegriffen, im Gegensatz zu etlichen benachbarten Gemeinden wie Treffurt oder Gerstungen, die genauso verfahren haben.
Verwiesen sei darauf, dass das Betreiben und Entwickeln des Mihlaer Bades einer der Hauptgegenstände im Vereinigungsvertrag der drei Kommunen war, die sich zum Amt Creuzburg zusammengeschlossen haben. Also müsste gerade jetzt nach Möglichkeiten gesucht werden, Lösungen zu finden, von allen Beteiligten.
Wie geht es nun weiter?
Wir werden als Wählergemeinschaft dafür kämpfen, dass wir für unsere Bürger eine Erholungsmöglichkeit und den Mitarbeitern eine Zukunft bieten können.
Auch und gerade wegen der derzeitigen Lage darf nicht alles liegen oder halbherzig bearbeitet werden.
Das Dr. Ernst Wiedemann Bad ist eines der Ausflugshighlights in der Region und ein Anziehungspunkt über die Gemeindegrenzen hinaus!
Rainer Lämmerhirt
-Ortsteilbürgermeister Mihla-
Vorstandsmitglied im Förderverein „Dr. Ernst Wiedemann Bad“