Nicht jeden Bürger bereitet es Freude: Am Ende des Jahres müssen wegen der Bildung des Amtes Creuzburg in Creuzburg und in Mihla mehrere Straßennamen geändert werden.
Allein wegen der Rettungsdienste, aber auch die Post benötigt eindeutige Adressen. In den Gemeinden hat man sich darauf geeinigt, nach der in solchen Fällen allgemein üblichen Praxis zu verfahren: Diejenige Straße muss umbenannt werden, in der weniger Anwohner leben.
Damit war klar, dass in Mihla die Thomas- Müntzer-Straße, die Werrasrra0e im Ortsteil Buchenau und die Bahnhofstraße ihren jetzigen Namen verlieren müssen. Klar war auch den beteiligten Verantwortlichen, die Bürger um Vorschläge zu bitten und noch in diesem Jahr entsprechende Beschlüsse zu fassen. Im Januar hätte dann ein „Übergangsstadtrat“ mit 37 Mitgliedern über solche Fragen zu entscheiden, jetzt können es die Gemeinde- bzw. Stadträte noch selbst auf den Weg bringen.
Für die in Mihla umzubenennende Straßen gingen per Brief, Anruf, per Mail, anonym oder mündlich vorgetragenen Hinweis viele Vorschläge ein.
In der Sitzung des Mihlaer Hauptausschusses wurden diese geordnet und diejenigen, die die Gemeinderäte für umsetzbar hielten, dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgeschlagen.
So wurden allein für die Thomas- Müntzer-Straße folgende Vorschläge gemacht:
Schlossgasse, Schlossallee, Harstallsstraße, Am Grauen Schloss, Zwischen den Schlössern, Dorfstraße, Unter der Kirche, Schlossplatz, Julius-Rothschild-Straße und andere.
Die Mitglieder des Hauptausschusses diskutierten intensiv. Aber allein aus der Tatsache, dass die Straße bis in die 70er Jahre schon immer „Schlossgasse“ hieß, war bald klar, dass dies der Vorschlag sein wird, der dem Gemeinderat vorgelegt wird. Die älteren Einwohner werden sich noch an diesem Namen erinnern und auch daran, dass die „Thomas- Müntzer-Straße“ als „Kunstname“ sehr lange brauchte, bis sie sich im Gebrauch durchsetzte, bei manchen Bürgern bis heute nicht.
Bahnhofstraßen gibt es in Creuzburg und Mihla, beide Orte waren seit 1907 Standorte von Bahnstationen.
In Mihla bietet sich eine Zweiteilung der Straße, einmal von der Kreuzung am Roten Schloss bis zur Kreuzung Feldstraße, und dann bis zum früheren Anlagenbau an.
Die Bahnhofstraße wurde um das Jahr 1910 neu geschaffen. Der vordere Teil der Straße hieß bis dahin „In der Aue“ daher auch der Name der Gaststätte „Zur Goldenen Aue“, der hintere Teil wurde erst mit der Einrichtung des Bahnhofes bebaut.
Von der Bürgerschaft gingen u.a. folgende Vorschläge ein:
Vordere und Hintere Bahnhofstraße, Aue, In der Aue, Am Sportplatz, Alte Bahnhofstr. Am Bahnhof, Lange Straße, Am Sandufer, Am Güterbahnhof, An der Auenwiese, Grundstraße, Buchenauer Straße.
Die Hauptausschussmitglieder diskutierten auch hier intensiv. Schließlich wurden dem Gemeinderat drei Varianten zur Beschlussfassung vorgeschlagen:
In der Aue (für den vorderen Teil der Straße), Alte Bahnhofstraße oder Am Bahnhof.
Für die Werrastraße in Buchenau schließlich kamen zwei Vorschläge in die Beschlussvorlage:
Am Werraufer, Uferstraße.
Der Gemeinderat wird hierüber in seiner letzten Sitzung am 19. Dezember entscheiden.
R.L.